SG BBM Bietigheim Zwei Schritte bis zum Final Four

Von Michael Nachreiner
Gabriela Moreschi (Mitte) von der SG BBM Bietigheim ist die beste Torfrau in der Champions League. Die Brasilianerin entschärft 32 Prozent aller Würfe – 168 Paraden in 15 Partien. Foto: /Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim trifft im Viertelfinale der Champions League auf Odense Håndbold. Das Hinspiel gegen den dänischen Vizemeister steigt am Sonntag um 14 Uhr in der MHP-Arena.

Die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim eilen in dieser Saison international von einem Superlativ zum nächsten. Mit dem Erreichen der Playoffs in der Champions League haben sie bereits den größten Erfolg der Vereinshistorie gefeiert. Nun können sie zum nächsten Mal Geschichte schreiben. Im Viertelfinale der Königsklasse kämpfen sie gegen Odense Håndbold um ein Ticket für das Final Four in Budapest. Das Hinspiel gegen den dänischen Vizemeister steigt am Sonntag (14 Uhr) in der Ludwigsburger MHP-Arena. Zum Rückspiel müssen die Bietigheimerinnen eine Woche darauf, am Sonntag, 5. Mai (14 Uhr), auf die Insel Fünen reisen. „Wir haben schon eine gute Leistung in dieser Saison gezeigt. Aber jetzt möchten wir mehr“, berichtet SG-Trainer Jakob Vestergaard und ergänzt: „Für jede Spielerin ist es ein Traum, das Final Four zu spielen. Und da wollen wir auch hin.“

Riesige Vorfreude

Der Bietigheimer Coach, der mit Viborg HK 2009 und 2010 schon zwei Mal die Champions-League-Trophäe in die Luft recken durfte, zeigt sich aber auch demütig. „Die Vorfreude ist riesig. Wir sind sehr glücklich, diese Möglichkeit zu haben“, erklärt Vestergaard. Noch schläft er auch gut. „Für mich ist das noch kein Problem. Vielleicht werde ich am Samstag etwas angespannter. Das ist aber auch gut so. Man braucht dieses Gefühl, damit man weiß, dass ein richtig großes Spiel bevorsteht.“

Bereits zwei Mal standen sich die SG BBM und Odense in der Champions League in dieser Saison gegenüber. Beide Duelle in der Hauptrunde gingen an die Däninnen – zunächst mit 42:29 in Odense, dann mit 28:25 im Ländle. „Uns hat vor allem Helena Elver Hagesø Probleme bereitet. Sie ist überragend gut im Eins-gegen-eins, wir hatten ihr aber auch etwas zu viel Platz gegeben“, erinnert sich Vestergaard. „Aber es gibt im Kader von Odense nur gute Spielerinnen, fast alle sind Nationalspielerinnen. Die beiden Torfrauen, Althea Rebecca Reinhardt und Yara Ten Holte, sind ebenso Weltklasse wie die Rückraum-Rechte Dione Housheer oder die Kreisläuferin Maren Aardahl.“ Letztere hatte in der Saison 2019/20 das Trikot der SG BBM getragen.

Aus den beiden Partien hat Vestergaard aber die richtigen Schlüsse gezogen. „Wir haben alles analysiert. Im Sechs-gegen-sechs haben wir es gut gemacht. Unsere Tempogegenstöße waren aber nicht gut. Die müssen wir verbessern“, erklärt der Däne, der auch kreativ wurde: „Wir haben auch etwas Neues gemacht.“

Kleinere Verletzungssorgen

Die Vorbereitung lief gut. Allerdings hat Kelly Dulfer (Sprunggelenkverletzung) immer noch nicht wieder voll mittrainiert. „Sie wird aber am Sonntag spielen“, ist sich Vestergaard sicher. Dazu musste er auf Klara Birtic verzichten, die aufgrund ihrer Schulterprobleme eine Pause von vier Wochen benötigt. „Odense wird ziemlich sicher das Tempo hochhalten wollen, weil unsere Personaldecke nicht ganz so dick ist“, mutmaßt Vestergaard.

Das Wichtigste wird aber sein, dass Odense nicht wie in der Gruppenphase einen Kantersieg landet. „Das Ergebnis muss so sein, dass wir noch eine Chance in Dänemark haben“, erklärt der SG-Coach. Ein Heimsieg am Sonntag in Ludwigsburg muss deshalb aber nicht zwangsläufig her. „Natürlich würde ich am liebsten mit 25 Toren Unterschied gewinnen. Das wird aber nicht passieren“, berichtet Vestergaard. „Aber selbst ein knapper Sieg von uns, ein Unentschieden oder sogar eine Niederlage mit nur ein oder zwei Toren Unterschied wird den Druck auf Odense für das Rückspiel enorm anwachsen lassen.“

 
 
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