SG BBM Bietigheim Ausrufezeichen im Kampf um den Erstliga-Aufstieg

Von Michael Nachreiner
Alexander Velz (rechts) überraschte die TuS-Torhüter mehr als ein Mal mit ansatzlosen Würfen aus neun Metern. Foto: /Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim fertigt den Tabellenfünften TuS N-Lübbecke mit 34:26 (16:12) ab. 

Dagegen, dass die Handballer der SG BBM Bietigheim mit dem Heimsieg gegen den TuS N-Lübbecke ihr Meisterstück gemacht haben – auch aufgrund des etwas leichteren Restprogramms im Vergleich zu Verfolger ASV Hamm-Westfalen –, wehrte sich Alexander Velz nach der Partie noch. „Wir haben zwar nominell die leichteren Gegner. Aber das heißt in der Zweiten Bundesliga überhaupt nichts“, erklärt der Spielmacher in den Katakomben der Ege-Trans-Arena.

Allerdings setzte die SG BBM mit dem 34:26 (16:12) gegen den Tabellenfünften TuS N-Lübbecke im Kampf um den Aufstieg in die Erste Bundesliga ein Ausrufezeichen. „Wir waren richtig konstant in der Torwart-Abwehr-Formation mit gutem Tempo und klaren Situationen im Angriff. Für mich war auch ein entscheidender Punkt der super Rückzug. Für Tus N-Lübbecke war es nicht einfach, Tore zu erzielen“, berichtet SG-Trainer Iker Romero.

Überragende Spieler bei den Bietigheimern waren Torwart Mohamed Aly und Spielmacher Alexander Velz. Der Ägypter im Kasten der Gastgeber war mit 17 Paraden ein ganz starker Rückhalt der SG BBM. Vor allem von sechs Metern war der Schlussmann kaum zu überwinden. „Es war einfach zu wenig von uns. Wir haben uns die Chancen gut rausgespielt. Aber wenn man sie nicht reinmacht, hat man nichts davon“, ärgert sich Lübbeckes Sven Weßeling, der in der Saison 2021/22 das SG-Trikot getragen hat. Und offensive überzeugte Velz, der zehn Treffer erzielte. Sehr oft überraschte er die Torhüter mit ansatzlosen Würfen aus dem Rückraum.

Drei Zeitstrafen in Folge

Velz war mit zwei schnellen Toren auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Bietigheimer gut in die Partie kamen. Auf 9:6 (15.) etwas absetzen konnten sie sich aber erst, als die Lübbecker drei aufeinander folgende Zeitstrafen kassierten und damit knapp sieben Minuten in Unterzahl agieren mussten.

Richtig Kapital aus der personellen Überzahl schlugen die Gastgeber aber nicht. Denn immer wieder feuerten sie in dieser Phase unvorbereitete Würfe auf das Tor von Leon Grabenstein ab, die für den TuS-Torwart leichte Beute waren.

So war der Vorsprung der SG in der 19. Minute schon wieder aufgebraucht. Doch die Bietigheimer waren im Rhythmus. Mit einem 7:2-Lauf setzten sie sich bis zur Pause wieder auf 16:12 ab.

Nach dem Seitenwechsel setzte TuS-Trainer Michael Haaß einen neuen Impuls und brachte Giannis Katsigiannis, der den Bietigheimern im Hinspiel den Zahn gezogen hatte. Der Torwart führte sich auch gleich mit einer Parade gegen Kreisläufer Fabian Wiederstein ein. Doch der 41-Jährige schaffte die Wende auch nicht. „Die Bietigheimer haben sich mit dem Lauf, den sie haben, eine Selbstsicherheit erarbeitet“, zollt Haaß der SG Respekt, der versuchte, mit zwei Auszeiten in der 35. und in der 39. Minute entgegenzusteuern, als die Gastgeber erst auf 20:14 und dann auf 23:16 davongezogen waren.

TuS gibt sich nicht auf

Nach einer sechsminütigen Torflaute der SG kam N-Lübbecke noch einmal auf 19:23 heran (45.). Spannend wurde es aber nicht mehr. Zu abgezockt brachten die Bietigheimer die Partie nach Hause. In der 54. Minute hatten sich die Ellentäler wieder auf 30:23 abgesetzt. „Ich mache meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf. Wir haben gut verteidigt. Aber wenn man nicht trifft, verliert man auch ein bisschen das Gefühl für das Spiel – und die Ausstrahlung geht runter“, analysiert Haaß. Michael Nachreiner

 
 
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